Die Japaner feiern jährlich, zu Ehren des Mondes, das sogenannte Mondfest. Dieses wird Otsukimi oder Tsukimi genannt und findet immer Ende September bzw. Anfang Oktober statt. Übersetzt bedeutet Otsukimi bzw. Tsukimi so viel wie „Den Mond ansehen“. Am Festtag werden traditionelle Speisen gereicht, besondere Dekorationen aufgestellt und man betrachtet gemeinsam den Mond.
Tsukimi geht auf die japanische Tradition zurück Feste abzuhalten, um den Erntemond zu betrachten. Man nimmt an, dass der Brauch während der Heian-Zeit unter japanischen Adligen aufkam, die sich bei Vollmond versammelten, um Gedichte zu rezitieren. Dieser achte Monat des japanischen Sonnenkalenders (in etwa der September im gregorianischen Kalender) wurde immer wieder als die beste Zeit beschrieben, um den Mond zu betrachten, da die relative Position von Erde, Mond und Sonne den Mond besonders hell erscheinen lässt. Am Abend des Vollmondes ist es Tradition, sich an einem Ort zu versammeln, wo man den Mond klar sehen kann, die Szenerie mit Pampasgras zu dekorieren und Reiskuchen, genannt Tsukimi dango, sowie Taro, Edamame, Maronen und andere saisonale Speisen mit Sake als Opfergaben an den Mond zu servieren, um für eine reiche Ernte zu beten. Diese Speisen zusammen sind als Tsukimi-Essen (月見料理, Tsukimi ryōri) bekannt. Aufgrund der allgemeinen Verwendung von Süßkartoffeln oder Taro ist dieses Fest in manchen Teilen Japans auch als Imomeigetsu oder Kartoffel-Erntemond bekannt.
Von 862 bis 1683 war der japanische Kalender so beschaffen, dass der Vollmond immer auf den 13. Tag eines jeden Monats fiel. Ab 1684 allerdings wurde der Kalender so geändert, dass der Neumond immer auf den ersten Tag des Monats fiel, so dass der Vollmond um zwei Wochen nach hinten verschoben wurde, also auf den 15. Tag des Monats. Während manche Leute in Edo (heute Tokyo) ihre Tsukimi-Bräuche auf den 15. Tag verlegten, behielten andere das alte Datum, den 13., bei. Außerdem gab es in einigen Regionen abendliche Mondschauen am 17. Tag des Monats sowie buddhistische Feste dieser Art am 23. und am 26. Tag, die oft als Vorwand für die rauschenden nächtlichen Feste während der Edo-Zeit im Herbst benutzt wurden. Dies
Feste, die dem Mond gewidmet sind, haben eine lange Geschichte in Japan. Während der Heian-Periode wurden Versatzstücke des chinesischen Mittherbstfestes in Japan eingeführt. Adlige hielten Mondschau-Feste auf Booten ab, um die Reflexion des Mondlichtes auf der Wasseroberfläche zu betrachten. Das Schreiben von Tanka-Gedichten gehörte ebenfalls zu den Bräuchen des Mittherbstfestes. Es gibt spezielle Begriffe im Japanischen, um auszudrücken, dass der Mond am Abend des Mondfestes nicht sichtbar ist. Dazu gehören Mugetsu (無月, „ohne Mond“) und Ugetsu (雨月, „Regen-Mond“). Doch selbst wenn der Mond nicht sichtbar ist, wird das Tsukimi gefeiert.
2 traditionelle Tsukimi Speisen werde ich Euch posten ....
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