Montag, 11. Januar 2016

Rote Bohnenpaste wie aus dem Film "Kirschblüten und rote Bohnen"


Der Film "Kirschblüten und rote Bohnen" hat mir die Augen geöffnet.

Ich habe bereits 2 Fehlversuche hinter mir, Anko zuzubereiten.

Dieser Film hat mir gezeigt, das ich hierbei ganz falsch an die Sache herangegangen bin.
Ich habe die Bohnen nur als Zutat betrachtet, und obwohl ich mich genauestens an die Rezepte gehalten habe, waren sie immer hart - und das nach stundenlangem Kochen..

Im Flyer zum Film gibt es auch ein Rezept für Bohnenpaste, und das habe ich ausprobiert.

Warum es mir diesmal gelungen ist, werde ich am Ende des Posts beschreiben.
Aber nur soviel - mit einfach das Rezept nachkochen, mit dem wird es nicht getan sein und am Ende werden wohl nur harte Bohnen herauskommen...


Der Flyer mit dem Rezept.




Rote Bohnenpaste


250 g Adzukibohnen
325 g Zucker
125 g Wasser
35 g Sirupzucker


Bohnen in viel Wasser über Nacht einweichen.


Bohnen in ein Sieb schütten und mit viel Wasser waschen.


Warmes oder kaltes Wasser in einen Topf geben.
Bohnen hinzufügen - das Wasser soll ca. 3 cm über die Bohnen stehen.


Erhitzen.

Wenn die Bohnen kochen und schön langsam weich werden vom Herd nehmen.


In eine Schüssel mit kalten Wasser geben.


Kaltes oder warmes Wasser in den Topf geben und Bohnen erneut aufkochen.


Wenn die Bohnen kochen, sie erneut in eine Schüssel mit kaltem Wasser geben.


Diesmal die Bohnen im Topf nur mit soviel Wasser bedecken, das es 1-2 cm über den Bohnen steht.


60 - 70 Min köcheln.
Dann Herd abschalten und Bohnen noch 10 Min. nachköcheln lassen.
 

Topf mit kalten Wasser begießen bis das Wasser darin klar wird.


Wasser in eine Schüssel geben und die Bohnen in einem Sieb hineinsetzen.
Dann so lange Wasser nachgießen, bis auch hier das überschwappende Wasser klar ist.
Dazwischen die Bohnen umrühren damit sie gut ausgewaschen sind.


In einem Topf 125 g Wasser mit 325 g Zucker vermischen.


Erhitzen.


Wenn die Zuckermischung anfängt zu kochen, die Bohnen dazugeben.


Den Herd abdrehen und Topf mit einem Deckel abdecken.
 

2 Stunden rasten lassen.

"Es wäre eine Beleidigung, die Bohnen auf der Stelle zu kochen. Sie brauchen ihre Zeit, um sich an den Sirup zu gewöhnen. Es ist wie ein erstes Rendezvous."


Masse erhitzen.


Bei geringer Hitze immer wieder umrühren.


ACHTUNG!
Hier ist scheinbar im Rezept ein Fehler.
In den Zutaten wird Zuckersirup genannt, in der Rezeptbeschreibung kommt der aber dann nie vor.

Ich denke das hier der Zeitpunkt wäre, das man ihn dazugibt.

Ich habs leider auch erst jetzt bemerkt, als ich das Rezept abschreibe - das heißt meine Bohnen sind ohne Sirup - aber sind trotzdem so toll geworden :)


Gleichmäßig in einen Behälter füllen und auskühlen.




Tsubuan

Ganze süße Bohnen. Sie werden oft als Garnierung für Süßspeisen verwendet.

 

Tsubushian

 Bei dieser Version werden die Bohnen püriert.
Daher sind jedoch auch noch Stücke in der Paste zu finden.
Dieses Anko wird zb für Dorayaki oder Anpan verwendet.
Und es ist auch meine Lieblingspaste.



Koshian

 Bei dieser Version wird das ganze noch durch ein Sieb gestrichen.
Es ist eine ganz feine Paste die oft für Wagashi verwendet wird.

Meine Version ist jedoch etwas zu feucht, normalerweise würde man die Bohnenmasse mit Zucker in einer Pfanne erhitzen, bis die Masse fester ist.



"Wenn ich die Bohnenpaste koche, höre ich immer darauf, was die Bohnen mir zu sagen haben. Ich versuche, mir vorzustellen, wie die Bohnen die Sonnen- und Regentage erlebt haben. Welcher Wind ist um die Bohnen gestrichen? Ich höre mir ihre Lebensgeschichte an. Ja, Zuhören ist wichtig"


Was ist jetzt das Geheimnis der Zubereitung?

Nun ja, es klingt jetzt vielleicht wirklich doof - aber man muß mit den Bohnen sprechen. Man muß ihnen mit der entsprechenden Wertschätzung entgegenkommen.

Ich habe zb die Bohnen gleich beim Einweichen im Wasser in meiner Küche begrüßt und sie gebeten, mir diesmal bei der Zubereitung zu helfen. Ich habe von den Fehlversuchen erzählt, aber auch von dem Film und meiner Hoffnung, das wir gemeinsam dieses Mal eine gute Paste zubereiten.

Auch wenn deshalb bei uns im Westen vielleicht schon der Irrenarzt vor meiner Tür steht - die Bohnen haben mich gehört. Und es ist wirklich eine weiche, süße Paste entstanden, über die ich mich sehr freue.



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